Page 52 - Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz
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     gungsfeld vor Ort gewertet und umgesetzt werden. Dabei sind insbesondere • diestrukturellenDimensionen(z.B.Erzieherinnen-Kind- Relation, Professionalität, Konzeption, Zusammensetzung der Kindergruppe, ein vom Kind her gestalteter Selbstbil- dungsprozess), • die prozessualen Dimensionen (Qualität der Interaktion von Erzieherinnen/Erziehern und Kindern, der Kinder untereinander, der Erzieherinnen und Erzieher unterein- ander, von Erzieherinnen/Erziehern mit Eltern, Zusam- menarbeit der Kindertagesstätten mit Grundschulen), • die kontextuellen Dimensionen (Vernetzung) zu berücksichtigen. 3.1 Wahrnehmung „Ausgangspunkt für die kindliche Erfahrung von der Welt und von sich selbst ist das, was das Kind wahrnimmt.“5 Wahr- nehmen ist kein Abbild der Wirklichkeit, sondern ist von frü- hester Kindheit an (Aus-)Wählen, handelndes Strukturieren, Bewerten, Erinnern und sachliches Denken, d. h. ein breit an- gelegter Verarbeitungsprozess. Wahrnehmen erfolgt über die Fernsinne (Augen, Ohren, Nase), die Körperwahrnehmung (Erfahrung der Körpergrenzen, von Temperatur und Feuchtig- keit, der inneren Befindlichkeit des Körpers) und die emotio- 5 Schäfer, Gerd E. (Hrsg.): Bildung beginnt mit der Geburt. Förderung von Bildungsprozessen in den ersten sechs Lebensjahren. Weinheim, Berlin, Basel 2003, S. 43. Auch die weiteren Ausführungen dieses Bildungsbereiches bezie­ hen sich im Wesentlichen auf diese Veröffentlichung.     CV_65065_Bildungs-und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz 4AL_INHALT_.indb 51 01.09.2020 12:22:31 Bildungs- und Erziehungsbereiche Wahrnehmen ist ein Verarbei- tungsprozess 51            


































































































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