Page 86 - Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz
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     dürfnissen, Interessen und Vorstellungen entsprechend selbst gestalten können. Sie sind zunehmend mit der Aufgabe kon­ frontiert, mit ihrer Zeit und der Zeit anderer umgehen zu ler­ nen, sich Zeit einzuteilen und zu entscheiden, wie sie ihre Frei­ zeitbedürfnisse mit der Erledigung von Pflichten in Einklang bringen. Schulkinder sind stolz darauf, etwas „Richtiges“ tun zu können, ihren eigenen Interessen eine Bedeutung zu geben und sich für ihre Überzeugungen zu engagieren. Mit zunehmendem Alter der Kinder sind Erzieherinnen und Erzieher häufiger damit konfrontiert, den Kindern die für ihre Entwicklung dringend erforderliche Gewährung von Selbst­ ständigkeit und Eigenverantwortung zuzugestehen und gleich­ zeitig notwendige Grenzen zu setzen. Sie sind wichtige und kundige „Lebensbegleiter“, an denen sich die Kinder orientie­ ren. Ihre Verlässlichkeit ist besonders dann für die Kinder wichtig, wenn Prinzipien und Haltungen auf die Probe gestellt werden. Selbst in der Konfrontation bleiben Erwachsene wie Eltern, Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrkräfte weiterhin wichtige Gesprächspartner. Die Einrichtung ermöglicht es den Kindern: • die Erfahrung des Schulalltags vom Vormittag zu ver­ arbeiten, • Themenstellungen der Schule aufzugreifen, • Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags zu erfah­ ren, • die Zeit in der Kindertagesstätte als nicht verplante Zeit zu erfahren, • zu lernen, sich die Zeit zunehmend selbst einzuteilen und über Zeiten der Freizeit sowie Zeiten zur Erfüllung von Pflichten (z. B. Zeit für Hausaufgaben) zu entscheiden,     9783589248629 S079-086.indd 85 15.09.2020 09:51:15 Bildung und Erziehung bei Kindern im Krippen- und Schulalter 85            


































































































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