Page 97 - Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz
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     trauen, Selbstwertgefühl, Selbsteinschätzung und Rücksicht auf andere können so wesentlich gefördert werden. Aber auch im kognitiven Bereich lernen die Kinder im gemeinsamen Handeln und durch gemeinsam gemachte Erfahrungen wech- selseitig voneinander. Daher ist der Kontakt untereinander auch dann zu gewährleisten, wenn Kinder unterschiedlichen Alters in Gruppen getrennt, aber „unter einem Dach“ betreut werden. Spontan oder gezielt können homogene Gruppen je- doch für bestimmte Aktivitäten gruppenübergreifend gebildet werden. Ihre Zusammensetzung erfolgt sinnvollerweise nicht nach dem Geburtsjahr, sondern nach dem Entwicklungsstand und der Interessenlage der Kinder. Des Weiteren ist in den einzelnen Gruppen auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Altersjahrgängen sowie Mädchen und Jungen zu achten. Die genannten Faktoren stellen wichtige Rahmenbedingungen für die Förderung benachteiligter Kinder und den Ausgleich von Bildungschancen dar. Mit der gemeinsamen Betreuung von behinderten und nicht behinderten Kindern im Rahmen von Einzelintegration oder in integrativen Gruppen bietet die Kin- dertagesstätte für Kinder mit und ohne Behinderung ein wich- tiges Lernfeld für Toleranz und Solidarität und den Umgang mit „dem Anderssein“. 6.4 Das Spiel als Lernform Das Spiel ist die wichtigste Lernform der Kindertagesstätte, da es insbesondere für die Altersgruppe der 0- bis 6-Jährigen die am meisten entsprechende Form des Handelns ist. Es umfasst Tätigkeiten, die als Arbeit bezeichnet werden können, die je- doch im Erleben des Kindes zweckfrei und lustbetont sind.     CV_65065_Bildungs-und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz 4AL_INHALT_.indb 96 01.09.2020 12:22:40 Methodische Aspekte – die Kindertagesstätte als Lern- und Erziehungsfeld Spielen als Welterfahrung 96            


































































































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