Die Deutsch-Französische Kindertagesstätte Trier
Stadt Trier
Unsere Kita bietet 75 Kindern Raum und Zeit zum Spielen, Lernen und Entdecken.
Im Erdgeschoss befinden sich zwei Gruppen in denen die zwei- bis vierjährigen Kinder aufgenommen werden. Im 1. Obergeschoss betreuen wir die 25 ältesten Kinder. Unser Team setzt sich zusammen aus elf pädagogischen Fachkräften, der Einrichtungsleitung, einer Fachkraft für französische Spracharbeit, einer Fachkraft für sprachliche Bildung und einer interkulturellen Fachkraft. Ergänzt wird unser Team durch eine Auszubildende zur Erzieherin in Teilzeit und eine Praktikantin im Freiwilligen Sozialen Jahr. Zudem arbeiten bei uns vier Mitarbeiterinnen im hauswirtschaftlichen Bereich.
Zu den Schwerpunkten unserer Arbeit gehören, neben der französischen Spracharbeit, die alltagsintegrierte Sprachbildung und interkulturelles Lernen. Die Familien, die unsere Kita besuchen, kommen aus 31 verschiedenen Nationen. Daraus ergibt sich eine Sprachenvielfalt von über 30 unterschiedlichen Familiensprachen.
Inklusion bedeutet für uns, dass wir alle Familien unabhängig von ethnischer, kultureller und sozialer Herkunft, Lebensform oder religiöser Überzeugung als gleichwertig willkommen heißen und allen Kinder die gleichen Chancen für ihre individuelle Entwicklung bieten möchten.
Wir haben uns für das Projekt beworben, um gemeinsam mit den Kindern zu entdecken, welche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten Medien zu bieten haben. In vielen Familien begrenzt sich der Kontakt der Kinder mit digitalen Medien eher auf das Konsumieren, weniger auf das „Arbeiten“ damit.
Schon zu Beginn des Projektes zeigten die Kinder ein großes Interesse und Freude am Ausprobieren von einfachen Apps
(z. B. PicCollage) und entdeckten gemeinsam mit uns, wie detailliert im Vergleich zur Becherlupe mittels Mikroskop z. B. Insekten betrachtet werden können.
Kinder, die sonst eher zurückhaltend und schüchtern sind, trauten sich schnell auszuprobieren und vor allem selbst zu handeln.
Gerade in der heutigen Zeit sind Medien sowohl in der Bildung als auch in der Arbeit zu einem elementaren Bestandteil geworden. Daher ist es uns wichtig, dass Kinder den richtigen Umgang damit erlernen, dass sie erfahren, was alles möglich ist und auch wo die Grenzen liegen. Wir sehen darin auch eine wichtige Vorbereitung auf die Schule, in der Tablets bereits im Unterricht verwendet werden.
Zum Start des Projektes im Herbst 2021 wurden uns zwei Leihgeräte zur Verfügung gestellt. Da die meisten Fachkräfte wenig oder gar keine Erfahrung im Umgang mit Tablets hatten, wurden diese nur sehr zögerlich genutzt. Dies änderte sich nach der zweitägigen Fortbildung im Frühjahr. Mit Grundwissen ausgestattet, wurden vor allem in der Gruppe mit den ältesten Kindern erste kleine Projekte durchgeführt. So wurde z. B. das Abschiedsfest der Vorschulkinder von den Kindern gefilmt und anschließend mit ihnen zu einem Trailer verarbeitet. Dieser wurde dann beim offiziellen Abschied mit den Eltern vorgeführt.
Nachdem wir nach den Sommerferien 2022 mit eigenen Tablets ausgestattet wurden, lag der erste Fokus darauf gemeinsam mit den Kindern verschiedene Apps auszuprobieren. Dabei zeigte sich, dass die Fachkräfte noch vorsichtiger waren als die Kinder, die es kaum erwarten konnten selbst tätig zu werden. Die Motivation der Kinder wirkte dabei für uns Fachkräfte als Motor um das „Werkzeug Tablet“ präsent zu halten. Da das Büro räumlich von den Gruppen getrennt ist, hat es sich bewährt, dass es eine Person gibt, die die Tablets morgens verteilt.
Die Tablets ergänzen unsere Arbeit in vielfacher Hinsicht: Naturbeobachtungen sind viel detaillierter möglich als bisher; Kinder, denen es oft schwer fällt sich zu konzentrieren, gelingt es lange an einer Sache am Tablet zu arbeiten. Dabei achten wir stets auf einen Bezug zur Lebenswelt der Kita; durch „Fotosafaris“ der Kinder durch die Kita erfahren wir, was aus Sicht der Kinder wichtig ist und auch wo wir zu wenig auf die Sicht der Kinder achten, z. B. wenn der Geburtstagskalender zu hoch hängt.
Gleich zu Beginn des Projektes stellten wir fest, dass die meisten Kinder unserer Kita zu Hause bereits den Umgang mit Tablets gewohnt waren, es sehr intuitiv bedienen konnten und auch wenig Berührungsängste hatten. Es zeigte sich schnell, dass die meisten Kinder das Tablet als Konsummittel kannten, auf dem man sich Serien anschaut oder Spiele spielt. Selbst etwas produzieren z. B. ein Bild, eine Collage, eine Melodie oder einen kleinen Film, war für alle Kinder neu.
Sehr schön war für uns zu sehen, dass die Kinder großes Interesse am Arbeiten mit den Tablets zeigten und es meist kaum erwarten konnten selbst tätig zu werden. Wir stellten fest, dass die Kinder schneller mit den Anwendungen zurechtkamen, wenn sie diese selbst ausprobieren konnten und wir nur verbal ein paar Tipps oder Hinweise gaben, als wenn wir es ihnen vormachten.
Um zu gewährleisten, dass digitale Medien im Alltag als selbstverständlich gelten und angewandt werden, anstatt diese als „Highlight“ zu sehen, muss man sie täglich präsent haben. Das bedeutet nicht, jeden Tag zwangsläufig etwas damit zu machen, sondern vielmehr die Tablets stets griffbereit zu haben, damit man sie nutzt, wenn es passt.
Das Thema Medien in der Kita und im Speziellen wie wir die Tablets in der Kita einsetzen, haben wir den Eltern an einem Elterncafé zum Ende des Jahres ausführlich vorgestellt.
Folgende Projekte haben wir in unserer Kita bereits umgesetzt:
Darstellung des Tagesablaufes und einiger Teile der Konzeption zur Präsentation der neu überarbeiteten Konzeption für die Eltern mit PicCollage, iMovie und WordPack. Dabei haben sowohl die Fachkräfte als auch die Kinder aus ihrer Perspektive Fotos gemacht, die dann gemeinsam zu Collagen verarbeitet wurden. Besonders Eltern mit wenig Deutschkenntnissen erhielten so einen ausführlichen Einblick in unseren Alltag
Experimentieren mit Apps, z. B. mit „Launchpad“, „Malduell“
Kurze Theaterstücke mit „Puppet Pals“ zu von den Kindern gewählten Themen.
Mit den jüngsten Kindern wurden kleine Suchspiele gemacht: „Wo ist das in der Kita?“
Forschen mit dem Mikroskop im Garten
Gestalten von Einladungen
Dokumentation interkultureller Arbeit
Gegenseitiges Fotografieren für den Geburtstagskalender