Der Besuch einer Fachschule führt zu Zusatzqualifikationen der beruflichen Fort- und Weiterbildung. Genau genommen handelt es sich also bei der Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher nicht um eine Ausbildung, sondern um eine berufliche Weiterbildung. Dem Besuch einer Fachschule im Fachbereich Sozialwesen geht im Allgemeinen eine grundständige berufliche Ausbildung von mindestens zweijähriger Dauer voraus.

Mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 gibt es die Möglichkeit für Menschen mit einschlägiger beruflicher Vorqualifikation, die Weiterbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher im Rahmen eines Schulversuchs zu verkürzen.

Die Vorqualifikation (auch aus anderen Bundesländern und ohne eine Vorgabe zum Notenschnitt) wird auf Antrag angerechnet, sofern ein mittlerer Schulabschluss vorliegt.

• Die Weiterbildung in der vollzeitschulischen Form der Fachschule kann im 3. Jahr um ½ Jahr verkürzt werden. Die Weiterbildung verkürzt sich also auf 2 ½ Jahre. Der Antrag wird im 2. Ausbildungsjahr bei der jeweiligen Schule gestellt.
• Die Weiterbildung in der berufsbegleitenden Form der Fachschule kann um das erste Jahr verkürzt werden. Die Weiterbildung verkürzt sich also auf zwei Jahre. Der Antrag wird vor Ausbildungsbeginn bei der Schule gestellt.

Die Anrechnung einschlägiger hochschulischer Vorbildung aus affinen oder bedingt affinen Studiengängen ist im Rahmen von Einzelfallentscheidungen durch das Ministerium für Bildung möglich. In diesem Fall wird in beiden Ausbildungsformen um das erste Jahr verkürzt.

Entsprechende formlose Anträge sind einschließlich entsprechender Nachweise der Studienleistungen einzureichen im Ministerium für Bildung, Referat 9406 A, Mittlere Bleiche 61, 55116 Mainz.