medienBUNT-rlp - Medienkompetenz in Kitas
Medienkompetenz fängt bei den Kleinsten an. Deshalb beginnen wir in Rheinland-Pfalz früh damit, Kinder auf einen souveränen Umgang mit Medien vorzubereiten.
Mit dem Projekt „medienBUNT–rlp – Medienkompetenz in Kindertagesstätten” unterstützt das Land seit 1. Oktober 2021 die Einführung von digitalen Medien in zehn Projektkitas. Das Pilotprojekt möchte wegweisende Impulse für die frühkindliche Medienbildung in Kindertageseinrichtungen setzen. Das Angebot richtet sich an das pädagogische Fachpersonal und an die Kinder in den jeweiligen Einrichtungen. Die Eltern werden u. a. über medienpädagogische Abendangebote einbezogen.
Um in dem Projekt die reinland-pfälzische Trägerlandschaft abzubilden, wurden zur Auswahl der zehn teilnehmenden Kitas die Trägerorganisationen angeschrieben. Diese benannten die teilnehmenden Einrichtungen. Voraussetzung für eine Beteiligung war ein WLAN-Zugang und die Möglichkeit der Nutzung eines Computers.
In Fortbildungen findet eine Verknüpfung der medienpädagogischen und technischen Inhalte mit Kenntnissen zu den Schwerpunktthemen Inklusion und dem Übergang von der Kita zur Grundschule statt.
Im Pilotprojekt werden gemeinsam mit dem pädagogischen Fachpersonal Konzepte entwickelt, wie digitale Medien die analoge Bildungsarbeit sinnstiftend ergänzen können. Frühkindliche Medienbildung erweitert auf diese Weise das Methodenrepertoire der Kindertageseinrichtung. Sie verdrängt also keine bewährten Konzepte, sondern ergänzt diese.
In der Einführungsphase wurden Endgeräte beschafft, konfiguriert und verbunden mit einer sowohl pädagogischen als auch technischen Basisschulung an jede Einrichtungen übergeben. Jede Kita wurde zunächst mit einem umfangreichen Technikpaket ausgestattet, welches unter anderem Tablets und Peripheriegeräte wie Stative für Filmaufnahmen, Speichersticks, Kopfhörer und Mikrofone für Audioprojekte, Lautsprecher und je ein Mikro- und Endoskop für eine Forscherwerkstatt beinhaltete. Die technische Ausstattung orientiert sich dabei am Projekt „Medienkompetenz macht Schule“ und den sich daraus ergebenden Empfehlungen des Pädagogischen Landesinstituts sowie von medien+bildung.com. Mit dem Projekt medienBUNT-rlp gewinnen wir Erkenntnisse auf verschiedenen Ebenen der medienpädagogischen Arbeit in Kitas. So unterstützt das Land mit dem Projekt die Einführung von digitalen Medien mit den Schwerpunkten Inklusion und Übergang von der Kita zur Grundschule. Inhaltlich steht eine Verknüpfung von analog stattfindenden Bildungsangeboten mit digitalen Medien in der pädagogischen Arbeit im Vordergrund.
Dazu wurden im Projektjahr 2022 durch weitere Fortbildungen die medienpädagogischen und technischen Kenntnisse ausgebaut. Die Kita-Teams setzten ihr gewecktes Interesse in Projektansätzen und in pädagogischen Anwendungsmöglichkeiten unter Einbezug der Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz weiter um. So ist der Bildungs- und Erziehungsbereich 3.11 stets im Fokus, doch auch viele andere Bereiche werden in der Arbeit mit digitalen Medien tangiert, wie etwa 3.2 Sprache, 3.3 Bewegung, bis hin zu 3.9 Naturerfahrung.
Im Projektjahr 2023 steht der Übergang Kita – Grundschule im Fokus. Da durch den „DigitalPakt Schule“ Tablets auch an den Grundschulen verfügbar sind, lässt sich auf Basis der technischen Ausstattung ein pädagogisches Erfahrungs- und Begegnungsszenario aufbauen. Vertieft werden weiterhin die Themen Sprachförderung und Zuhörförderung unter Einsatz von Medien. In den Fortbildungen wird erforscht, in welchen Situationen und Interaktionen zwischen Fachkräften und Kindern, der Medieneinsatz das richtige Werkzeug für das jeweilige Kind und dessen optimale Förderung und Teilhabe ist.
Das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz fördert medienBUNT-rlp. Für die Umsetzung zeichnet sich medien+bildung.com verantwortlich. Das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz unterstützt bei der Umsetzung. Das Projekt wird bereits während der Laufzeit evaluiert, damit Erfahrungen und Ergebnisse für alle Kindertageseinrichtungen in Rheinland-Pfalz einsehbar und für ihre Belange nutzbar sind.
TOMMI Kindersoftwarepreis KITA: bestes Medienkonzept
Auf dem Kita-Onlinekongress am 14.03.2024 wurden die Einrichtungen Kita St. Barbara (Lahnstein), Städtische Deutsch-Französische Kita (Trier) und Kita Thomas Morus (Daun) aus Rheinland-Pfalz für ihre hervorragenden Medienkonzepte mit einem Preisgeld von jeweils 500 Euro ausgezeichnet. Lesen Sie hier die Laudationen.
Jede Projektkita erhielt für die frühkindliche Medienbildung folgende technische Ausstattung:
Tablets:
- 10 iPads mit Schutzhüllen
- iPad-Koffer
Bei 10 mobilen Endgeräten haben die Kitas die Möglichkeit, zeitgleich in mehreren Kleingruppen oder auch in einer Großgruppe zu arbeiten. Auch besteht die Möglichkeit, einen Teil der Geräte spezifisch für Kinder zu konfigurieren und für die Geräte von Fachkräften weniger restriktive Einstellungen zu wählen. Jedes Tablet ist mit einer Schaumstoffhülle geschützt. Der iPad-Koffer dient zur Aufbewahrung, dem Transport und zum Laden der Geräteakkus. Das Tablet wird mit pädagogisch empfehlenswerten Apps bestückt, die jeweils spezifische Einsatzszenarien dieses Gerätes ermöglichen.
Stative:
- 2 Stativhalter für das iPad
- 2 Gorilla Pods (Stative mit biegbaren Beinen, um sie überall befestigen zu können)
- Großes Stativ und Videoneiger (Filmen)
- Vielfarbiges LED-Licht (Akkubetrieb)
Stative ermöglichen verwacklungsfreie Videoaufnahmen. Das iPad dient als Kamera. Hiermit sind zahlreiche pädagogische Szenarien möglich: Vom Lege-Trickfilm, über schauspielerische Szenen, Interviews oder auch das Mitfilmen pädagogischer Arbeit aus der Beobachter-Perspektive und zur nachträglichen Analyse (unter Beachtung der Datenschutzbestimmungen). Die kleinen Gorilla Pods können auf Exkursionen mitgenommen werden und lassen sich z. B. an einem Baum, an einem Stein oder an einem Fahrrad befestigen. Der vielfarbige und akkubetriebene Mini-Scheinwerfer kann dunkle Filmszenen aufhellen oder zu weiteren kreativen Ideen führen.
Forschen und Entdecken:
- 1 Digitales Mikroskop
- 1 Digitales Endoskop
Beide Peripheriegeräte verbinden sich drahtlos mit einem iPad, das dann das aufgenommen Bild groß darstellt. Beide Geräte sind klein und können sehr gut auf eine Exkursion mitgenommen werden. Das forschende Lernen kann kindgerecht gefördert werden. So könnte die Forschergruppe im Anschluss an einen Ausflug mit ihrem aufgenommenen Bildmaterial von Vergrößerungen oder schwer zugänglichen Stellen ein Bilderrätsel kreieren.
Audio:
- 2 Mikrofone
- 2 Kopfhörer in Kindergröße + Adapter, um zwei Kopfhörer an einer Quelle anschließen zu können (Partnerarbeit)
- 1 Lautsprecherbox (Bluetooth)
Audioarbeit und Zuhörförderung eignen sich sehr gut für den Einsatz in der Kita. In Kombination mit Tablets und leicht zu bedienenden Audio-Apps, ist die Umsetzung für Fachkräfte niederschwellig umsetzbar und die Kinder können nach kurzer Einführung weitgehend eigenständig mit diesem Setup agieren. In den Fortbildungen werden auch die Chancen dieser Szenarien für die sprachliche Bildung vermittelt
Präsentieren:
- 1 Beamer
- 1 Lightning auf HDMI-Adapter (zur kabelgebundenen Verbindung eines iPads mit dem Beamer)
- 1 Apple-TV (zur kabellosen Verbindung eines iPads mit dem Beamer)
Um die von und mit den Kindern erstellten Medienprodukte präsentieren, reflektieren und beklatschen zu können, ist ein lichtstarker Beamer enthalten. Die Tablets können kabelgebunden oder drahtlos (mobilere, freiere Interaktion) mit dem Beamer verbunden werden.
Datensicherung, Datenschutz und Geräteverwaltung:
- 2 USB-Speichersticks (mit zusätzlichem Lightning-Anschluss)
- Verwaltung der iPads über das Mobile Device Management System JAMF
Per USB-Stick können Ergebnisse aus den Projekten der Kinder gesichert und an andere Endgeräte (PC, Festplatte) übertragen und archiviert werden. Zur Wahrung des Rechts am eigenen Bild und weiterer Datenschutzbestimmungen werden die iPads regelmäßig zurückgesetzt, so dass die nächste Kleingruppe keine Daten aus dem Vorgängerprojekt einsehen kann. Dieser Prozess wird durch ein Mobile Device Management System vereinfacht und beschleunigt. Zusätzlich ergeben sich hier Möglichkeiten der Fernwartung (etwa durch den Träger) oder Möglichkeiten der Sperrung bei Verlust oder Diebstahl. Auch der Erwerb von App-Lizenzen und die Installation der Apps auf den gewünschten Geräten wird darüber möglich.
Im folgenden Dokument hat medien+bildung.com Apps zusammengestellt, die im Rahmen des Projektes medienBUNT-rlp eingesetzt werden. Auf die Anwendung der Apps in der Praxis, werden die pädagogischen Fachkräfte im Rahmen von Schulungen vorbereitet.