Am 14.08.2018 besuchten Vertreterinnen der Fachabteilung Frühkindliche Bildung und eine Vertreterin des Sozialpädagogischen Fortbildungszentrums in Mainz die neue Konsultationskindertagesstätte in Schifferstadt.
Das Kita-Team gewährt Einblicke in die Arbeit zum Themenschwerpunkt „Barrieren abbauen – Vielfalt in der Kita stärken – Inklusion leben“.
Auf die Frage „Wie viele Inklusionskinder gibt es in Ihrer Einrichtung?“ antwortet die Leiterin, Frau Künzel: "110". Denn jedes Kind hat seine Besonderheiten, die sich mal mehr, mal weniger in den Interaktionen mit den anderen Kindern oder dem pädagogischen Personal zeigen.
Vielfalt und Unterschiedlichkeit begreifen alle, die hier arbeiten, als Chance und Bereicherung im Alltag der Kita. Damit dies so ist, bedarf es aber immer wieder der Begegnung, Auseinandersetzung und Klärung von Sichtweisen, Einstellungen, Familienkulturen und Lebensentwürfen. So berichtet die Leitung, dass z.B. ein Kinderbuch über gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften intensiv mit manchen Eltern diskutiert werden musste. Wichtig sei, dass die Eltern ihre Bedenken äußern können und man ins Gespräch komme.
Beim Gang durch die Einrichtung, die nach den Grundsätzen der offenen Arbeit konzeptionell ausgerichtet ist, erklären Frau Künzel und Frau Stuppy, wie sie das Handlungskonzept der Inklusion auch bei den einzelnen Funktionsräumen umsetzen. So werden die Themen der einzelnen Räume immer wieder gemeinsam mit den Kindern verändert und den Bedürfnissen angepasst. Da kann es schon mal passieren, dass aus einem Prinzessinnen- und Schminkzimmer eine Feuerwehrstation wird und der Rollenspielraum durch Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, wie z. B. ein Rollstuhl, ergänzt wird, weil alle Kinder die Erfahrung machen wollen, sich auf Rollen zu bewegen. Dauerhaft beliebt bei den Kindern sind auch das Bauzimmer, in dem die mühsam aufgestapelten und konstruierten Kunstwerke gerne eine Woche stehen bleiben dürfen, bevor sie am Freitag gemeinsam wieder „zerstört“ werden und der Forscherraum.
Eine weitere Besonderheit der Einrichtung, auf die die Bürgermeisterin, Frau Volk, mit Stolz hinweist, ist die barrierefreie Bauweise und die Möglichkeit durch ein ausgeklügeltes Konzept, das Gebäude einer anderen Nutzung, z. B. als Wohnraum oder als Seniorenresidenz zuführen zu können. Bereits jetzt gibt es in der Nachbarschaft ein Seniorenwohnheim, zu dem die Kita einen regen Kontakt unterhält. So besuchen sich die Kinder und die Bewohner der Einrichtung regelmäßig gegenseitig und lernen, sich mit der Vielfalt des Lebens auseinander zu setzen und mögliche Berührungsängste mit älteren, oft auch stark hilfebedürftigen Menschen zu verlieren.
Das Team freut sich sehr über den regen Austausch mit BesucherInnen.
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