| Übergang Kita - Grundschule

Wenn aus Kita-Kindern Schulkinder werden: Modellprojekt startet / Auch in 2022 wieder 500.000 Euro für gelingenden Übergang

In der kommenden Woche beginnt das neue Schuljahr. Tausende Schülerinnen und Schüler werden dabei erstmals Hefte, Stifte und Brotboxen zusammensuchen und in ihre Ranzen packen. „Wenn Kinder ihre Kita verlassen und zu Schulkindern werden, ist das ein großer Schritt für sie und ihre Eltern. Ein gelungener Start in die Grundschule kann positive Effekte auf die gesamte Schullaufbahn haben. Deshalb wollen wir unsere bestehenden Konzepte zum Übergang von der Kita in die Grundschule überprüfen, um ihn so noch besser gestalten zu können. Dafür legen wir mit einem neuen praxisbezogenen Forschungsprojekt den Grundstein“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zum Start des Modellprojektes Übergänge Kita – Grundschule, das das Land mit knapp 250.000 Euro fördert. Damit wird ein weiteres Vorhaben des Koalitionsvertrages auf den Weg gebracht.

Das Projekt wird vom Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit Rheinland-Pfalz (IBEB) an der Hochschule Koblenz geleitet. Ziel ist es zu erfahren, wie in Kitas und Grundschulen aus ländlichen und städtischen Regionen in Rheinland-Pfalz bedarfsgerechte Strukturen für die Gestaltung des Übergangs aufgebaut und konzeptionell verankert werden können. Beteiligt werden alle mitwirkenden Institutionen und Akteure: Familien, Leitungskräfte in Kita und Schule, pädagogische Fach- und Lehrkräfte, Schulträger, Fachberatungen, Jugendämter und erstmals ganz bewusst die Kinder selbst. Voraussichtlich zwölf Kitas und acht Grundschulen in vier Modellregionen im ganzen Land werden an dem Projekt teilnehmen. Sie werden im Anschluss als Konsultationseinrichtungen für andere Kitas und Schulen zur Verfügung stehen und so gezieltes Lernen von der Praxis für die Praxis ermöglichen.

Von der Praxis für die Praxis war auch der Grundgedanke der Handreichung „Erfolgreiches Gestalten des Übergangs von der Kita in die Grundschule“, die das Ministerium für Bildung 2017 herausgegeben hat. Hierin finden sich bereits wertvolle Impulse und Hinweise aus der Praxis. Diese werden mit dem Projekt wissenschaftlich fundiert weiterentwickelt. Somit werden praxisbezogene Materialien für alle Akteurinnen und Akteure entstehen, mit deren Hilfe die Erkenntnisse des Forschungsprojektes niedrigschwellig vor Ort umgesetzt werden können.  

Der Übergang von der Kita in die Grundschule ist in Rheinland-Pfalz sowohl im Kita-Gesetz als auch im Schulgesetz fest verankert. Seit 2006 wurden jährlich Landesmittel in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung gestellt, um Übergangsmaßnahmen zu fördern – auch in diesem Jahr wieder. Das können zum Beispiel Besuche in der Schule sein, damit die Kinder Räumlichkeiten, Abläufe und Personen kennenlernen oder auch Informationsveranstaltungen für Eltern oder Abschlussfeste. Zudem sind auch inhaltliche Projekte für Kinder zu unterschiedlichen Themenbereichen förderfähig. Das Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung sowie das Pädagogische Landesinstitut bieten zudem jährlich Fortbildungen zum Thema Übergang Kita-Grundschule an.

„Für die Kinder beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit anderen Strukturen, Handlungsmustern, Anforderungen und Rahmenbedingungen. Übergänge dürfen nicht zu Sollbruchstellen werden, sondern sollten für alle Kinder durchlässig, als Übergänge von einem erfolgreich abgeschlossenen Lernort zum nächsten, und ohne Brüche erlebt werden. So können große Entwicklungsimpulse ausgelöst werden, die einen entscheidenden positiven Einfluss auf die weitere Gesamtentwicklung des Kindes haben können. Ich danke den Beteiligten des IBEB daher, dass sie hieran gemeinsam mit uns weiterarbeiten“, so die Ministerin abschließend.

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