Weiter sagte Hubig: „Gleichzeitig müssen sich alle Verantwortlichen noch stärker anstrengen: Denn der Ländermonitor sagt uns auch, dass die Betreuungsbedarfe der Eltern in Rheinland-Pfalz trotz des massiven Platzausbaus und der Anstrengungen der Träger und Kommunen noch nicht vollständig gedeckt werden können. Auch bleibt die Herausforderung, gut qualifizierte Fachkräfte in ausreichender Zahl zu gewinnen. Dies können wir nur gemeinsam schaffen. Dabei ist klar: Uns eint das Ziel, allen Kindern eine gute frühkindliche Bildung anzubieten, Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen und unseren Fachkräften gute Rahmenbedingungen zu bieten.“
Eine Kürzung der Öffnungszeiten auf sechs Stunden und damit faktisch die Einschränkung des bundesweit bestehenden Rechtsanspruchs auf ein bedarfsgerechtes Angebot an Kindertagesbetreuung lehnt das Land ab. „Kinder brauchen ihre Kitas und Eltern brauchen Kindertagesbetreuung. Dort, wo längere Betreuungszeiten notwendig sind, wäre eine Kürzung aus unserer Sicht nicht mit dem bundesweiten Rechtsanspruch zu vereinen, sie reduziert pauschal die Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten für Kinder und beschränkt massiv die Möglichkeiten der Eltern, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Wir als Gesellschaft brauchen diese Eltern aber zugleich als Fachkräfte in ihren Berufen. Deshalb muss es stets darum gehen, ein Angebot zu machen, das dem Bedarf entspricht – von sechs Stunden, aber auch darüber hinaus“, so die Bildungsministerin. Statt den Rechtsanspruch einzuschränken, müsse gemeinsam mit den Kommunen weiter nach Lösungen gesucht werden, wie er erfüllt werden könne. Die Investition in die örtliche Kita sei dabei auch im Interesse der Kommunen, weil sie dazu beiträgt, dass die jeweilige Gemeinde gerade für junge Familie ein attraktiver Lebens- und Wohnort ist.
Die Unterstützung des Bundes bei der Finanzierung der frühkindlichen Bildung ist auch aus Sicht von Rheinland-Pfalz notwendig. „Kindertagesbetreuung ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen, Bildung aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb müssen Land und auch Bund die Kommunen ganz klar unterstützen“, sagte sie abschließend.
Eine ausführliche Einordnung der Bertelsmann Studie sowie die Maßnahmen, die Rheinland-Pfalz ergreift, finden Sie im beigefügten Papier.