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Kleine Schritte zurück zur Normalität:

Gemeinsame Hygieneempfehlungen für Kindertagesstätten veröffentlicht

Das Bildungsministerium hat in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium Empfehlungen zur Anpassung der Hygienepläne der Kindertagesstätten entwickelt. Diese wurden mit den Kommunalen Spitzenverbänden, dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV), dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Rheinland-Pfalz/Saarland sowie dem Landeselternausschuss (LEA) und der Gewerkschaft komba abgestimmt und heute veröffentlicht. „Wir alle wissen, dass unsere Eltern im Land darauf warten, dass es auch in den Kitas weitere Öffnungen geben kann. Mit den vorliegenden Empfehlungen, die es ermöglichen, die bisherigen Pläne der Einrichtungen zu präzisieren, schaffen wir weitere Voraussetzungen für die stufenweise Öffnung der Einrichtungen. Jetzt müssen wir sehen, zu welchen Ergebnissen die Beratungen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am morgigen Mittwoch führen“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.


Die Ministerin betonte: „Kita-Kinder brauchen Nähe. Sie müssen getröstet werden, wenn sie traurig sind, sie benötigen Hilfe bei der Hygiene und werden zum Teil auch noch gewickelt. Kurzum: In Kitas ist es nicht möglich, die Abstandsregeln einzuhalten. Das haben wir in unseren Empfehlungen berücksichtigt.“

Der Hygieneplan enthält unter anderem Empfehlungen zur Raumhygiene, also beispielsweise dem Reinigen der Räume und des Sanitärbereichs sowie dem regelmäßigen Lüften. „Gute Bedingungen in unseren Kitas sind das Hauptaugenmerk, gerade in dieser Zeit. Die Betreuung ist für die Kinder äußerst wichtig, auch das Lernen mit den notwendigen hygienischen Anforderungen umgehen zu können, ist von außerordentlicher Bedeutung“, so der Vorsitzende des Landkreistages Günther Schartz.


„Wir begrüßen diesen Schritt der Landesregierung gerade im Hinblick auf die Wahrung der Kinderrechte sehr. Es muss uns allen darum gehen, dass möglichst viele Kinder nun nach und nach wieder die Möglichkeit bekommen, einen halbwegs normalen und erfüllten Alltag zu führen. Dazu gehört besonders das Spielen mit anderen Kindern in einer Atmosphäre mit genügend Platz und tollen, engagierten Mitarbeiter*Innen, die dies auch in einer solch schwierigen Zeit ermöglichen“, erläuterte die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtverbandes Regine Schuster.


Auch für die Gruppengröße und das Personal in den Kindertagesstätten sind Empfehlungen vorgesehen. So sollen maximal zehn Kinder pro Gruppe betreut werden. Erzieherinnen und Erzieher, die zu den Risikogruppen gehören, sollen nicht vor Ort eingesetzt werden. „Als Orientierungshilfe erleichtern und beschleunigen die Empfehlungen die Entwicklung, Umsetzung sowie ständige Evaluierung von erforderlichen Regelungen zum Schutz der Risikogruppen vor Ort – auch im Miteinander von Kita-Trägern sowie Erzieherinnen und Erziehern. Hierbei ist der besondere Schutz der Risikogruppen durch die Kita-Träger zwingend zu berücksichtigen. Im Übrigen gilt: Verkleinerte Gruppen entsprechen den gewerkschaftlichen Forderungen und sind für die Erzieherinnen und Erzieher als auch die Kinder sowie deren Betreuung vorteilhaft“, sagte Rolf Führ, Landesvorsitzender der komba gewerkschaft.


Grundlegend für das gute Gelingen der Wiedereröffnung unserer Kindertageseinrichtungen ist das Zusammenwirken aller Beteiligter. So können sowohl die Erzieherinnen und Erzieher als auch die Eltern Hygieneregeln wie das richtige Husten und Niesen spielerisch mit den Kindern einüben. „Diese Hygienerichtlinien sind ein fairer Kompromiss zwischen den verschiedenen Bedürfnissen und ermöglichen auf wissenschaftlich fundierter Grundlage, tatsächlich Kita-Angebote auch während der Zeit der Corona-Normalität für alle Kinder zu machen“, erklärte der LEA-Vorsitzende Andreas Winhel-ler und betonte: „Eltern sind froh, wenn es wieder losgehen kann. Damit das auf Dauer funktioniert, müssen wir vorsichtig sein: Wenn Kinder Krankheitszeichen zeigen oder Atemwegssymptome haben, dann müssen sie zuhause bleiben. So wird die Kita-Öffnung ein Erfolg.“

„Die neuen Hygieneempfehlungen bieten eine gut anwendbare Grundlage für die Beratungen meiner Behörde vor Ort und erleichtern die Umsetzung durch klare Vorgaben“, sagt Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung. Im Rückblick auf die vergangenen Wochen und die aktuelle Situation, in denen Eltern unter ganz besonderen Herausforderungen Familie und Beruf vereinbaren müssen, dankte Placzek auch den Eltern im Land: „Rheinland-Pfalz hat die Notbetreuung in Kitas und Schulen bereits erweitert. Alle Elternteile und Sorgeberechtigte, die Bedarf haben und für ihre Kinder eine Betreuung benötigen, können in Rheinland-Pfalz die Notbetreuung in Anspruch nehmen. Insgesamt haben unsere Familien dies bislang sehr umsichtig und verantwortungsvoll getan. Bei 183.000 Kita-Plätzen wurden zum Start der erweiterten Notbetreuung rund 5,6 Prozent der Kinder betreut. Am 30.4. waren dies rund 7,7 %.“

Abschließend dankte die Ministerin allen Beteiligten für die Zusammenarbeit an den Empfehlungen. Einen besonderen Dank richtete sie an alle Erzieherinnen und Erzieher, die derzeit in der Notbetreuung engagiert sind oder aber darüber hinaus kreative Lösungen gefunden haben, um mit „ihren“ Kindern in Kontakt zu bleiben: „Ich weiß von sehr vielen Kitas, die in den vergangenen Wochen über vielfältige Wege mit den Kindern und den Eltern kommuniziert haben. Das reicht von Schreiben über kleine Arbeitsblätter bis hin zu täglichen digitalen Mitmach-Angeboten für die Kinder. Das alles zeigt, dass die Kita ein Ort des sozialen Miteinanders ist, den alle – Kinder, Eltern und Erzieherinnen und Erzieher sehr vermissen.“

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