Für die Landesschüler*innenvertretung (LSV) ergänzte Vorstandsmitglied Antonia Feltes: „Schon vermeintlich kleine Schritte im Umfeld der Schüler:innen können zu einem Umdenken und einem bewussteren Umgang mit Ressourcen und der Umwelt führen. Nachhaltigkeit sollte in allen Bereichen ihren Platz finden. Der Ort Schule ist hierfür ein einflussreicher Anfang.“
Gegründet wurde die Initiative, weil die Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz ganz konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz ergreifen und sichtbar machen wollten. „Die Plakette steht in keiner Konkurrenz zu der sehr umfangreichen BNE-Zertifizierung (Bildung für Nachhaltige Entwicklung), die es für Schulen in Rheinland-Pfalz ebenfalls gibt“, so die Ministerin. „Vielmehr schafft die Umweltplakette einen starken Anreiz, dass sich alle Schulen, kleine wie große und jede nach ihren Möglichkeiten, auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit machen. Mich freut besonders, dass sich Schulen aller Schularten beworben haben und so erneut zeigen: Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist in jeder Schulart und mit ganz einfachen Dingen möglich.“.
Die prämierten Schulen wurden aber nicht nur geehrt, sondern auch weiter unterstützt. Sie erfuhren auf einem „Tag der Nachhaltigkeit“ in Mainz mehr über nachhaltige Entwicklung aus einer globalen Perspektive – beispielsweise, wie eine faire Fußball-Weltmeisterschaft gelingen kann. Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk und Engagement Global gestalteten den Tag mit. Zugleich standen die vielfältigen nachhaltigen Aktivitäten der ausgezeichneten Schulen im Zentrum: Von Schulgärten über begrünte und entsiegelte Pausenhöfe bis hin zu nachhaltigen Schulfesten. Acht Schulen haben bei der Ausschreibung besonders überzeugt und werden deshalb mit einem Sonderpreis bedacht: die Realschule plus Altenglan, die Förderschule Landstuhl, die BBS Alice Salomon Linz und Neuwied, das Otto Schott-Gymnasium Mainz-Gonsenheim, der Leifheit-Campus Nassau (Gymnasium), die Hans-Geiger-Grundschule Neustadt an der Weinstraße, die Freie Waldorfschule Trier sowie die die Freie Montessori-Schule Worms (Grundschule).
„Das Thema Klima und Nachhaltigkeit hat in den letzten fünf Jahren (seit der Europawahl) zu sehr an Bedeutung verloren, deshalb freuen wir uns umso mehr über die Schüler*innen, die besonders diesem Thema an ihrer Schule einen wichtigen Platz einräumen und für eine lebenswerte Zukunft einstehen“, so Landesvorstandsmitglied Antonia Feltes.
Die Ministerin und der Vorstand der Landesschüler*innenvertretung beglückwünschten alle Ausgezeichneten und dankten ihnen für ihr herausragendes Engagement.
Im Einzelnen wurden folgende Schulen mit der Plakette ausgezeichnet:
Ort und Schule | Ausgezeichnet u.a. für folgendes Engagement
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Ahrweiler, Peter-Joerres-Gymnasium | Beim diesjährigen Sommerfest sollen Nachhaltigkeit, Klima und Artenschutz wieder ein wichtiges Thema sein. Die Bewerbung wurde durch die Umwelt-AG erstellt. |
Alpenrod, Grundschule | BNE wird in den Unterricht am Vormittag genauso wie in die nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaften („Natur entdecken“, „Upcycling - Wir verschönern die Schule“, „Ton- und Töpfer-AG“ oder auch „Koch-AG“) integriert, Hochbeete gepflegt und deren Erträge im Rahmen der Ernährungsbildung verwendet; in der Projektwoche werden „grüne Berufe“ vorgestellt. |
Altenglan, Realschule plus | Klassendienste und Müllsammelaktionen, Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel; Schulkiosk: Etablierung eines Pfandsystems mit Rückführung in den Wertstoffkreislauf; Verzicht auf Verpackungsmüll bei Lebensmitteln (im Ein- und Verkauf); Angebot frischer Backwaren eines regional ansässigen Bäckers; Angebot von selbst hergestellten Produkten verschiedener Schülergruppen; Verwendung von Zutaten aus dem schuleigenen Garten. |
Alzey, Elisabeth-Langgässer-Gymnasium | An der Schule wird engagiert und ideenreich mit dem Klimakoffer gearbeitet. Es finden Projekttage zum Thema Nachhaltigkeit und Outdoor-Unterricht statt. Schülerinnen und Schüler arbeiten motiviert bei den Aktionen „Sauberhaftes Alzey“, Adventsbasar und Baumpflanzparty mit. |
Betzdorf-Kirchen, IGS Geschwister Scholl | Der Demokratietag beschäftigt sich regelmäßig mit ökologischen Themen. Auch im Klassenrat wird über Mülltrennung, Müllvermeidung und ökologisch sinnvolles Handeln debattiert. |
Germersheim, Richard-von-Weizsäcker-Realschule plus | Der Schulgarten wird von einer Schul-AG geleitet und von verschiedenen Fächern unterrichtlich genutzt; fächerübergreifend werden Fragen von Energieverbrauch oder Konsum problematisiert. |
Gleiszellen-Gleishörbach, Horbach-Grundschule |
Die Schulgemeinschaft kümmert sich intensiv um ihre Imkerei. Zuletzt wurde das alte Bienenhäuschen kreativ und bunt gestaltet. Der liebevoll gestaltete Schulgarten verfügt über ein großes Kräuterbeet, drei Hochbeete und viele verschiedene Früchte für die Kinder zum Naschen. Die Schülerinnen und Schüler können mit Kopf, Herz und Hand im Schulgarten lernen. |
Idar-Oberstein, Grundschule Idarbachtal | Partizipation und Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler werden an dieser Grundschule im Schulalltag und gerade bei Nachhaltigkeitsprojekten gelebt und umgesetzt. |
Landstuhl, Förderschule | Die Schule bietet einen wöchentlicher Bauernhoftag für eine Schülergruppe mit Schwerstmehrfachbeeinträchtigung an, veranstaltet einen Waldtag in Zusammenarbeit mit dem CVJM, verfügt über einen gut genutzten Schulgarten und hält ein angepasstes Kioskangebot mit wiederverwendbaren Verpackungen vor. |
Landstuhl, Private St.-Katharina-Realschule | Umfangreiche BNE-Angebote, wobei gerade Fahrten und Unternehmungen für nachhaltiges Lernen genutzt werden: Schulfahrten werden mit der Bahn durchgeführt, es finden zudem keine Skifreizeiten statt. In der Klassenstufe 8 findet eine Klassenfahrt mit besonderem Schwerpunkt auf „Sport- und Outdooraktivitäten“ statt, die für Naturschutz und -bewahrung sensibilisieren soll. BNE ist besonders in Wahlpflichtfächern verankert. |
Linz am Rhein, Berufsbildende Schule Alice Salomon | BNE-Frühlingsfest an der Schule, für das die Klassen an einem oder mehreren Projekttagen zu einem SDG ihrer Wahl arbeiten konnten. Nachhaltiges Leitbild der Schule, Beteiligung an Smart City-Projekten, seit 2021 Pilotschule für Demokratiebildung, befindet sich im Prozess zur Zertifizierung als BNE-Schule, vielfach ausgezeichnete Schule, die Verantwortungslernen sehr wichtig nimmt |
Mainz, Grundschule Mainz-Drais | Nachhaltige Mobilität und entsprechende Klassenfahrten sind der Schulgemeinschaft ein zentrales Anliegen. |
Mainz, Otto-Schott-Gymnasium | Großzügiger und gut gepflegter Schulgarten, der vielfältig in den Unterricht verschiedener Fächer eingebunden wird; Engagement und Partizipation werden großgeschrieben: Zusammenarbeit im Nachhaltigkeitsteam, spezifischer Nachhaltigkeitsausschuss der SV, in dem auch Lehrkräfte und Eltern mitwirken; Einrichtung einer Fahrradwerkstatt, AGs zum Thema „Upcycling“, in diversen Kreativ-AGs wird das Thema Upcycling behandelt (z.B. in der AG „Nähmaschinenwerkstatt“), Einrichtung eines Repair-Cafés, Schülerfirma „Nachhaltiger Norbert“, die sich mit Fairtrade-Produkten befasst. |
Mainz, Theresianum-Gymnasium | Außerschulische Lernorte (wie ein Bio-Bauernhof) spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Nachhaltigkeitsbildung, der neu eingeführte „Frei-Day“ schafft Raum für projektorientiertes Arbeiten an und mit den SDGs, Schüler- bzw. Jahrgangsparlamente sorgen für eine kontinuierliche Beteiligung der Schülerinnen und Schüler. |
Marienstatt, Privates Gymnasium Marienstatt | Mensa mit FairTrade-Produkten, Klassendienst „Energiesparen“, abfallfreies Schulfest; große Anzahl von Lernorten in der Landschaft für verschiedene Fächer, vom Erdkundeunterricht (Prall- und Gleithang im direkten Umfeld der Schule, Bodenbohrungen im Schulgelände, Erkundungen von landwirtschaftlichen Betrieben) bis zur Biologie (Gewässeranalyse an der Nister, Erkundung der Gartenanlagen/ des Kräutergartens). |
Montabaur, Mons-Tabor-Gymnasium | Existierende Nachhaltigkeitsregeln, die von den Klassengemeinschaften selbst aufgestellt werden und die Schülerinnen und Schüler selbstverpflichten. Die Klassen erstellen zusätzlich Plakate und Handouts mit Regeln und Ratschlägen für ein umweltfreundliches und zukunftsfähiges Handeln. |
Nassau, Privates Gymnasium Leifheit-Campus | Zuletzt als sehr engagierte und auf vielen Handlungsfeldern aktive BNE-Schule zertifiziert, vorbildliches „Grünes Klassenzimmer“, Mitwirkung bei der „Gemüseackerdemie“. |
Nastätten, Nicolaus-August-Otto-Schule | Die IGS in Nastätten versteht sich als Vorreiterschule für BNE im Rhein-Lahn-Kreis. Demokratie- und Nachhaltigkeitsbildung werden in verschiedenen Projekten sinnvoll miteinander verbunden. Die Schule ist im Bereich erneuerbare Energien und Klimabildung sehr aktiv und hat u.a. einen Klimavertrag geschlossen. |
Nauort, Grundschule | Nachhaltigkeitsdienste kümmern sich innerhalb der Klassen um sinnvolle Nutzung des Lichts, ökologisches Lüften und Mülltrennung; Nachhaltigkeitsregeln werden innerhalb der Klassen und dem Schüler/innen-Parlament aufgestellt. |
Neustadt, Hans-Geiger-Grundschule | Nachhaltigkeitsbildung ist an der bereits ausgezeichneten BNE-Schule im Schulleben und in den Fächern konsequent verankert; der Frei-Day bietet montags die Gelegenheit, SDG-Schwerpunkte zu setzen und diese mit der digitalen Bildung zu verknüpfen. Die Schule kooperiert mit zahlreichen außerschulischen Partnern (wie den Stadtwerken Neustadt/Weinstr.), ein Nachhaltigkeits-Team mit Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern entwickelt dies BNE-Ansätze gemeinsam fort. |
Neustadt/Weinstraße, Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium | Seit Januar 2023 wird ein Schulkiosk durch eine Schülerfirma, Lehrkräfte und Eltern betrieben, es wird ein vegetarisches u. veganes Angebot vorgehalten. Die Zukunfts-AG der Schule hat neues Konzept für die Mülltrennung entwickelt. |
Oppenheim, IGS An den Rheinauen | Die „Schule der Zukunft“ setzt dem Selbstverständnis als „Schwerpunktschule für Natur und Umweltbewusstsein“ entsprechend besondere Akzente im WPF. In der freitags stattfindenden „Umweltpause“ können Schülerinnen und Schüler nachhaltige Ideen einbringen (gemeinsam erarbeitetes Müllkonzept), Kooperation mit Partnerschule in Ruanda, Projekttage und -wochen im Zeichen der nachhaltigen Entwicklung. |
Prüm, Kaiser-Lothar-Realschule plus | Zahlreiche Aktivitäten im Bereich Schulgarten und Outdoor-Lernen, avisierte 3000 qm umfassende partizipative Neuplanung (u.a. auf der Grundlage eines Schulgartenpflegevereins und verknüpft mit einem Konzept zur nachhaltigen Schulhofgestaltung). Schülerzeitung IGEL, SDGs wurden in schulinterne Arbeitspläne integriert. |
Prüm, Vinzenz-von-Paul-Gymnasium | Das Gymnasium verfügt über eine sehr aktive Schulgarten AG, setzt sich regelmäßig für Afrika im Rahmen der Aktion Tagwerk ein, die Prima Klima- und die Science-AG setzen sich mit Fragen einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung auseinander. |
Rümmelsheim, Grundschule | Neben Umweltpausen, umweltfreundlicher Verpackung und einem Bücherflohmarkt fand auch ein Aktionstag mit der Klimamanagerin statt. Zudem werden Elterninformationen überwiegend digital zur Verfügung gestellt und für Spielzeugreparatur statt Neukauf geworben. |
Saarburg, Grundschule St. Marien | Grünes Klassenzimmer, verschiedene Nachhaltigkeits-AGs, Teilnahme an Waldjugendspielen, alternative Mobilitätsmöglichkeiten (z.B. Laufbusse) werden genutzt, Fehlkopien werden als Mal- und Bastelpapier verwendet, Batterien und Tonerpatronen werden gesammelt; im Klassenrat werden Nachhaltigkeitsregeln verhandelt und Umweltdetektive achten auf den sparsamen Umgang mit Strom und Wärme bzw. Ressourcen; geplant sind ein „Dreck-Weg-Tage“, Photovoltaik auf dem Dach der Turnhalle. |
Sinzig, Rhein-Gymnasium | Das Gymnasium setzt seit mehr als vier Jahrzehnten auf den Dialog mit dem globalen Süden und die Beschäftigung mit Eine Welt-Themen und ein Angebot von fair gehandelten Produkten u.a. durch die Eine Welt-AG. Die Schülerinnen und Schüler engagieren sich für Upcycling, verkaufen eigenen Produkte beim Weihnachtsbasar und treten bei Schulfesten und Elternsprechtagen in Aktion. |
Stockum-Püschen, Grundschule | Als MINT-Schule, Schule der Zukunft, Geoparkschule etc. betreibt die Schulgemeinschaft intensiv Schulentwicklungsarbeit. Es gibt naturbezogenen Angebote für Schülerinnen und Schüler (Tage der Artenvielfalt etc.), die Kooperation mit vielen Partnern in der Region und konsequent nachhaltige Bewirtschaftung. |
Trier, Freie Waldorfschule | Die Schule erstellt schuljahresbezogen einen „Nachhaltigkeitsbericht“, mit Bezügen zu den SDGs und dem jeweiligen Umsetzungsstand sowie einer Treibhausgasbilanz. Die Schule arbeitet mit außerschulischen Partnern zusammen, besucht regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen im BNE-Bereich und gestaltet die Schulverpflegung und der Energieversorgung um. Die Schule möchte bis 2030 klimaneutral werden, fühlt sich zugleich der Förderung des (globalen) Gemeinwohls verpflichtet und entfaltet daher Maßnahmen in vielen Handlungsbereichen. |
Vallendar, Integrative Realschule plus Konrad-Adenauer | Die RS plus verfügt über ein ausgeklügeltes Konzept für Fragen der Verkehrssicherheit und nachhaltigen Mobilität, bietet Projekttage etc. zur nachhaltigen Entwicklung an. |
Worms, Freie Montessori-Schule | Umgestaltung des früher versiegelten Schulhofes, naturnah mit viel Holz und insektenfreundlich bepflanzt. die Natur-AG beschäftigt sich mit der Tier- und Pflanzenwelt rund um den Schulstandort. Im Rahmen der Freien Arbeit, in Kunst oder in der Natur-AG und sogar in Musik finden Upcycling-Projekte statt. Die Lehrkräfte bilden sich regelmäßig zum Thema BNE fort. |