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Das MINT-Wachstum ist weiblich und eingewandert: MINT-Report für Rheinland-Pfalz beleuchtet positive Entwicklungen landesweit und regional

In Rheinland-Pfalz ist der Anteil der MINT-Beschäftigten im Berufsleben um zwei Prozent gestiegen. Diese Tendenz zeigt der jetzt veröffentlichte „MINT-Report Rheinland-Pfalz: Erweiterungs- und Aktualisierungsstudie 2024“. Zudem lässt sich feststellen: Das MINT-Wachstum ist weiblich und kommt von außerhalb ins Land. Denn als Erfolgsfaktoren weist der Bericht einen Zuwachs von weiblichen Beschäftigten im MINT-Bereich sowie eine gute Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt aus.

Die Aktualisierungsstudie des MINT-Reports Rheinland-Pfalz hat das Institut der deutschen Wirtschaft e.V. (IW) aus Köln erstellt, das bereits 2020 den bundesweit ersten, landesspezifischen MINT-Report für Rheinland-Pfalz veröffentlicht hat. Im Bereich des MINT-Fachkräftemonitorings untermauert Rheinland-Pfalz damit seine bundesweite Vorreiterrolle mit der Erhebung von Kennzahlen, Entwicklungen und Wirkungsbefunden für den Zeitraum von 2019 bis 2023. Studienautor Dr. Oliver Koppel vom Institut der Deutschen Wirtschaft sagt: „Dank intensiver Bemühungen ist es Rheinland-Pfalz gelungen, die Beschäftigung in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen trotz Fachkräfteengpässen, Corona-Krise und industrieller Unsicherheit in den letzten vier Jahren um zwei Prozent zu steigern. Da in den kommenden zehn Jahren jedoch knapp ein Viertel aller MINT-Beschäftigten in Rheinland-Pfalz in Rente gehen wird, bleibt der Handlungsdruck unverändert hoch, durch flächendeckende und intensive Nachwuchsinitiativen entlang der gesamten Bildungskette die MINT-Fachkräftebasis in Rheinland-Pfalz zu stärken.“

Der MINT-Report weist für Rheinland-Pfalz neben einer Steigerung der weiblichen Studierenden im MINT-Bereich und einer erfolgreichen Integration von ausländischen Beschäftigten in den MINT-Arbeitsmarkt noch einen Pluspunkt auf: einen Zuwachs von Beschäftigten im Bereich der Berufssegmente Informatik und Biotechnologie. Gleichzeitig stellt die, wie in allen Bundesländern vorhandene, demografische Entwicklung und der damit verbundene, zukünftige Personalersatzbedarf in den Unternehmen eine Herausforderung dar. 

Unterstützt wurde die Veröffentlichung des Reports durch die MINT-Kooperationsvereinbarung zwischen den Ministerien aus Bildung, Klimaschutz, Wissenschaft und Wirtschaft die aus den Ergebnissen wichtige Erkenntnisse für die Themen Bildung, Klimaschutz, Studienorientierung und Fachkräftesicherung ableiten. 

„Die Erweiterungs- und Aktualisierungsstudie des MINT-Reports gibt uns Impulse für die Wirkung unserer seit 2016 initiierten MINT-Strategie der Landesregierung“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. „Besonders freut mich, dass mehr Frauen in MINT-Berufen arbeiten – denn damit trägt unsere gezielte Frauen- und Mädchenförderung in diesen Bildungs- und Berufsfeldern offensichtlich Früchte. Auch die Gründung der landeseigenen MINT-Geschäftsstelle und die umfangreichen Fördermaßnahmen in Schulen sowie die Förderung von MINT-Regionen und -Projekten zeigt Wirkung, wie die positiven Gesamtzahlen belegen. Die regionale Kooperation von Schulen, Hochschulen, Unternehmen und Akteuren aus dem Klima- und Umweltschutz bietet Mehrwerte und Synergien für alle.“

Die Maßnahmen zur Fachkräftesicherung sowie der damit verbundene Zuwachs der Beschäftigtenzahl im MINT-Bereich stellen auch für wirtschaftliche Entwicklung im Land zentrale Erfolgsfaktoren dar. „Um als Wirtschaftsstandort innovationsstark und dauerhaft erfolgreich zu sein und die nachhaltige Entwicklung in Rheinland-Pfalz zu stützen, ist eine effektive Nachwuchsförderung im Bereich MINT in Rheinland-Pfalz unerlässlich. Der demografische Wandel stellt gerade in diesem Bereich bereits heute eine spürbare Herausforderung dar. In vielen MINT-Berufen besteht eine große Nachfrage nach Fachkräften, die nicht immer gedeckt werden kann. Davon sind sowohl Berufe mit dualer Ausbildung als auch solche mit Hochschulabschluss betroffen. Deshalb fördern wir MINT-Regionen und MINT-Projekte, die besonders gute Ansätze zeigen – zum Beispiel bei der Fachkräftesicherung, der Attraktivität von Arbeitgebern und Standorten sowie der Stärkung der dualen Ausbildung“, so Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.

Auch die vielfältigen Maßnahmen zur Studienorientierung in den MINT-Fächern zeigen nach den Zahlen des MINT-Reports Wirkung und führen zu einem steigenden Anteil weiblicher Studierender in diesem Fachbereich. „Die Zahlen des MINT-Reports Rheinland-Pfalz sind überaus erfreulich, insbesondere mit Blick auf die gestiegene Anzahl der Studentinnen in MINT. Das belegt eindrucksvoll, wie wichtig und zielführend unsere Maßnahmen und Projekte zur MINT-Förderung an der Schnittstelle Schule-Hochschule sind. Vor allem das Ada-Lovelace-Mentoring Projekt ist ausgesprochen erfolgreich, indem es Schülerinnen für ein Studium der MINT-Fächer motiviert. Die Kooperation der vier Häuser ermöglicht hier Synergien und eine gemeinsame Weiterentwicklung von der Schule bis ins Arbeitsleben“, ergänzt Wissenschaftsminister Clemens Hoch.

Auch in Bezug auf die Beschäftigungsperspektiven im Bereich Klima- und Umweltschutz bieten die MINT-Berufe zielführende Zukunftsperspektiven. „Die MINT-Initiative Rheinland-Pfalz fördert nicht nur die Begeisterung für naturwissenschaftliche und technische Themen, sondern schafft auch konkrete Verknüpfungen zu Klima- und Umweltschutz. Sie hilft dabei, den Nachwuchs im Land zu fördern und auf diese Weise dringend benötigte Fachkräfte für die Energiewende oder den Artenschutz zu sichern und zugleich kreative Köpfe zu fördern, die mit innovativen Umwelttechnologien unsere Zukunft nachhaltig sichern,“ sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Rheinland-Pfalz als Vorbild für ein landesweites und regionales Fachkräftemonitoring im MINT-Bereich wird auch durch das Nationale MINT Forum unterstrichen, einem gemeinnützigen Verein aus Stiftungen und Wirtschaftsverbänden, Wissenschaftseinrichtungen sowie weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren. Das Forum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die MINT-Bildung entlang der gesamten Bildungskette zu fördern und veröffentlicht hierzu gemeinsam mit verschiedenen Mitgliedern jährlich den bundesweiten MINT-Frühjahrs- und Herbstreport. „Wie wirksam eine starke Allianz aus verschiedenen Ministerien sein kann, zeigt die positive Entwicklung der Anzahl der MINT-Fachkräfte in Rheinland-Pfalz. Zudem schafft die gemeinsame Anstrengung die Aktivierung von zum Beispiel Frauen und Personen mit Migrationserfahrung. Die Stärkung der MINT-Disziplinen entlang der gesamten Bildungskette ist nicht nur allein Aufgabe der Bildungspolitik. Wenn weitere Ressorts eingebunden werden, lassen sich gemeinsam deutlich positivere Effekte erzielen“, so Indra Hadeler und Carsten Busch, Vorstandsteam des Nationalen MINT Forums.

Der „MINT-Report Rheinland-Pfalz: Erweiterungs- und Aktualisierungsstudie 2024“ ist ab sofort über die Website der MINT-Geschäftsstelle Rheinland-Pfalz als kostenloser Download verfügbar: https://mint.rlp.de/angebote/mediathek/mint-report-rheinland-pfalz.

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